Resilienz. Was du tun kannst

Diese Basis für eine starke Resilienz umfasst sieben Faktoren:

  1. Gute Beziehungen. Freunde, Familie, Kollegen oder auch ein professioneller Mentor: Wer jemanden in seinem Leben hat, der ihm zur Seite steht, ist stärker.
  2. Sinnvolle und erfüllende Arbeit. Sie kann in stürmischen Zeiten dein Fels in der Brandung sein und dir helfen, deine Gedanken auf positive Dinge zu richten.
  3. Eine optimistische Grundhaltung. Sie sorgt dafür, dass es dir leichter fällt, die Tatsachen so zu akzeptieren, wie sie sind, und nach den Chancen Ausschau zu halten.
  4. Selbststeuerungsfähigkeit. Diese Fähigkeit bedeutet, dass du in der Lage bist, deine Emotionen zu steuern und deine Gedanken bewusst auf die Lösungen statt auf die Probleme zu richten.
  5. Selbstwirksamkeitsüberzeugung. Sie ist der Glaube daran, dass du dein Schicksal in der Hand hast und nicht nur ein hilfloses Opfer der Umstände bist.
  6. Die Fähigkeit, Sinn zu finden, sowohl im eigenen Leben als auch in Krisen. Wenn du zum Beispiel religiös bist und eine Krise als eine Prüfung Gottes siehst, wird es dir leichter fallen, sie zu ertragen.
  7. Finanzielle Sicherheit. Wenn du nicht bei jeder kleineren Katastrophe vor dem finanziellen Aus stehst, hilft das deiner Resilienz ungemein.

Du siehst: Deine persönliche Resilienz hängt nicht vom Zufall ab, sondern davon, wie es dir geht und welches Umfeld dich umgibt.

Die meisten Faktoren kannst du aktiv verbessern und so dafür sorgen, dass die nächste Katastrophe weniger wehtut. Arbeite zum Beispiel an deinem Selbstbewusstsein und deiner Selbstwirksamkeitsüberzeugung – das tut dir nicht nur im Krisenfall gut!

Was deine Resilienz auf Vordermann bringt, sind beispielsweise Sport, gesundes Essen und regelmäßiges Ausmisten. Aber woran liegt das eigentlich?

Fangen wir mit dem Sport an. Dass sich Sport positiv auf Körper und Geist auswirkt, das ist mittlerweile bei wirklich allen angekommen. Wenn du innerlich aus dem Gleichgewicht geraten bist, helfen dir vor allem regelmäßige Bewegungen und gleichmäßige Atmung dabei, dich wieder zu beruhigen. Deswegen ist es in Krisensituationen besser, schwimmen zu gehen, zu joggen oder Rad zu fahren, als sich beim Fußball oder Tennis auszupowern.

Und wie sieht es mit dem gesunden Essen aus? Wie soll dir das durch eine Krise helfen? Ganz einfach: Es geht um Achtsamkeit und Halt. Wenn du zum Beispiel regelmäßig eine gesunde Mahlzeit mit deiner Partnerin oder deinen Kindern zubereitest, kannst du in diesen Momenten Genuss finden, aber auch Struktur, Sicherheit und Austausch.

Ähnlich ist es mit dem Aufräumen. In deinem Kopf herrscht Chaos? Dann tut es gut, in deiner Umgebung für Ordnung zu sorgen. Das gilt übrigens nicht nur für deine Wohnung, sondern auch für deine Beziehungen. Anderen zu verzeihen und selbst lange fällige Entschuldigungen auszusprechen, kann in schwierigen Situationen sehr befreiend sein.

Auch Meditationen, Trancereisen, Atemübungen, oder Yoga helfen dir, dich zu entspannen und deine Gedanken und Gefühle sortieren zu können. Eine dieser Techniken zu beherrschen ist in einer Krise Gold wert und erspart dir viel Leid und Kummer.

Um es auf den Punkt zu bringen: Ein gesunder und ausgeglichener Lebensstil erhöht deine psychische Stabilität und lässt dich Krisen besser verarbeiten.

Und nicht zuletzt: Geh raus in die Natur! Wenn es uns schlecht geht, haben wir ganz automatisch das Bedürfnis, uns zu verkriechen. Gib diesem Bedürfnis nicht nach und geh in einen Park, an einen Fluss oder in den Wald. Es wird dir guttun, wenn du weitersehen kannst als bis zur nächsten Wand.

Auch wenn es dir gerade sehr schlecht gehen sollte: Draußen zu sein erweitert deinen Horizont – bei guter Sicht kannst du dann vielleicht sogar in der Ferne einige Hoffnungsschimmer sehen.

Es gibt kein Allheilmittel gegen Schicksalsschläge. Aber du kannst eine Menge tun, um schlimme Krisen möglichst unbeschadet durchzustehen. Du kannst bewusst den sieben Phasen der Krisenbewältigung folgen und verschiedene Werkzeuge einsetzen, die dich psychologisch unterstützen. Nicht zuletzt ist es wichtig, nachsichtig und achtsam mit dir selbst umzugehen: Tue das, was dir guttut.

Zum Abschluss möchte ich dir noch einen schönen, tröstenden Gedanken mit auf den Weg geben. Jeder Mensch besitzt etwas, das wir einen seelischen Airbag nennen können. Wie in einem Auto aktiviert sich auch in unserem Inneren bei einem starken Schock eine Art Sicherheitskissen, das uns auffängt, um das Schlimmste zu verhindern. Es sorgt dafür, dass wir mit Schicksalsschlägen viel besser zurechtkommen, als wir glauben.

Zum Beispiel berichten viele Menschen, die plötzlich mit einer Behinderung oder Krankheit leben mussten, dass sie sich erstaunlich schnell an ihr neues Leben und die Veränderung gewöhnt haben, auch wenn sie sich das vorher niemals hätten vorstellen können. Dieser Airbag funktioniert immer, darauf kannst du dich verlassen.

Liebe Grüsse und gutes Gelingen beim ausprobieren

Deine Kathrin